Zürcher Ressourcen Modell (ZRM®)
Was ist das ZRM®?
Das Zürcher Ressourcen Modell wurde vor über 30 Jahren von der Psychologin Dr. Maja Storch und dem Sozialwissenschaftler Dr. Frank Krause an der Universität Zürich entwickelt – ursprünglich zur Burnout-Prävention, inzwischen breit eingesetzt in vielen Lebens- und Arbeitsfeldern.
ZRM® ist eine wissenschaftlich fundierte Selbstmanagement-Methode. Auf Basis von aktuellen neurowissenschaftlichen und motivationspsychologischen Erkenntnissen wird zunächst eine individuelle neue Haltung zum mitgebrachten Thema entwickelt. Dabei muss man weder sein gesamtes Wertesystem über Bord werfen, noch seine gesamte Persönlichkeit ändern - wir erweitern lediglich den individuellen Handlungsspielraum. Diese neue Haltung wird als neues neuronales Netz gesehen und als solches durch verschiedene Methoden gefestigt. Dadurch wird die neue Haltung auch unter Ablenkung und Stress im Alltag abrufbar. Und schließlich geht es ans Planen und Ausarbeiten von Strategien, wie man diese neue Haltung in den Alltag einbauen kann. Das Ziel ist, möglichst viele Kleinigkeiten zu ändern, damit man sich insgesamt wohler in seinem Lebensumfeld fühlt und seine Ziele auch nachhaltig und im Einklang mit seinen Werten erreichen kann.
Für wen ist das ZRM® geeignet?
Das ZRM® wird erfolgreich angewendet in:
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Gesundheitsförderungs- und Therapiesettings
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der (sozial-)pädagogischen Arbeit
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dem Wirtschaftsbereich
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dem Bildungsbereich
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im Spitzensport
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sowie in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Für welche Fragestellungen?
Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM®) bietet fundierte Antworten auf folgende Fragen – sowie freudevolle, praxisnahe Tools, um Veränderungsprozesse motiviert, stimmig und nachhaltig zu gestalten. Für dich selbst und für deine Arbeit mit KlientInnen.
Vorsätze erreichen
Warum scheitern wir – oder unsere KlientInnen, MitarbeiterInnen, Mitmenschen – zum Teil immer wieder an unseren Vorsätzen? Ob es darum geht, sich gesünder zu ernähren, besser mit emotional herausfordernden Situationen umzugehen oder sich bewusst Pausen zu gönnen: Der Verstand weiß meistens ganz genau, was gut für uns wäre, aber warum schaffen wir es trotzdem häufig nicht, in die gewünschte Handlung zu kommen?
Vorsätze langfristig umsetzen
Oder vielleicht hast du deinen Vorsatz sogar schon eine gewisse Zeit lang umsetzen können, aber der Alltag hat dein Vorhaben wieder "verschluckt"? Und du fragst dich, wie du alte Automatismen los wirst und durch neue ersetzen kannst?
Entscheidungen treffen
Oder vielleicht steht eine private oder berufliche Entscheidung an, und egal wie viele Pro und Contra Listen du schreibst, du kommst einfach zu keiner Entscheidung?
Ablauf und Inhalt
Rubikon Prozess als Struktur
Das ZRM® ist klar strukturiert und orientiert sich an den fünf Phasen des Rubikon Prozesses:
(unbewusstes) Bedürfnis, (bewusstes) Motiv, Intention, präaktionale Vorbereitung und Handlung.
innerpsychischen Rubikon überschreiten
Der Prozess hat seinen Namen einer historischen Begebenheit zu verdanken: Einst stand Julius Cäsar am norditalienischen Grenzfluss Rubikon und hat dort der Legende nach mehrere Tage lang überlegt, ob er mit seinen Truppen den Fluss überschreiten soll, um Rom zu erobern, oder nicht. Mit den bekannten Worten "Die Würfel sind gefallen" hat er letztendlich eine Entscheidung getroffen, hinter der er voll und ganz stand, und überschritt den Rubikon. In der Motivationspsychologie müssen wir den "innerpsychischen Rubikon" überschreiten, wenn wir von einem Wunsch zur Handlung kommen wollen.
bewusste Motive und unbewusste Bedürfnisse synchronisieren
Dabei müssen auf der linken Flussseite zunächst bewusste und unbewusste Bedürfnisse synchronisiert werden (im ZRM® unter anderem mit Hilfe von Bildern), bevor man in das Feld der Intention auf der rechten Flussseite wechseln kann. Die Überschreitung des "innerpsychischen Rubikons" geschieht im ZRM® mit Hilfe eines so genannten Motto-Ziels, welches eine neue gewünschte Haltung darstellt. Mit dieser Haltung kann man situationsübergreifend so handeln, wie man es möchte.
neues neuronales Netz aufbauen
Von der Intention, die genau wie damals bei Julius Cäsar mit einem starken Gefühl des Wollens verbunden ist, schaffen es manche Menschen direkt in die gewünschte Handlung zu kommen. Meist braucht es jedoch noch eine präaktionale Vorbereitung, in der man das neue neuronale "Motto-Ziel-Netzwerk" im Gehirn noch stärkt. Je stärker das neuronale Netz, desto wahrscheinlicher gelingt es, in der neuen Haltung zu bleiben und wie gewünscht zu handeln. Dies geschieht im ZRM® unter anderem über das Priming, also die bewusste Gestaltung der Umgebung mit Gegenständen, die das "Motto-Ziel-Netzwerk" aktivieren und über das Embodiment, also den Einbezug des Körpers, um über eine selbst erarbeitete Körperhaltung oder Bewegung das "Motto-Ziel-Netzwerk" zu aktivieren.
neue Automatismen aufbauen
Ein besonderes Augenmerk wird auf störende alte Automatismen gelegt und mit so genannten Wenn-Dann-Plänen vorgesorgt, damit auch unter Stress die neue Haltung wirksam werden kann und zum gewünschten Verhalten führt.
Transfer in den Alltag sichern
Die Situationen im Alltag, die man in seiner neuen Motto-Ziel Haltung bewerkstelligen möchte, werden gezielt vorbereitet und zumindest im Einzelcoaching Setting auch nachbesprochen. Auch der Umgang mit schon gelingenden und noch nicht gelingenden Situationen ist Inhalt des ZRM®.
Wissenschaftliche Grundlage
Das ZRM® stützt sich auf aktuelle neuro-, emotions- und motivationswissenschaftlichen Erkenntnisse, die im Folgenden näher erläutert werden.
unbewusstes System einbeziehen
Das ZRM® ist besonders wirksam und nachhaltig, da es auch das unbewusste System mit berücksichtigt.
Wir leben nach wie vor in einer "Verstandeskultur", in der Sätze wie "Denk nach bevor du handelst" oder "Lerne deinen Verstand zu gebrauchen" gang und gäbe sind. Danach sollte man Gefühle bei Entscheidungen zurückdrängen. Aus motivations-und persönlichkeitspsychologischer Sicht besteht jedoch weitgehend Einigkeit darüber, dass die Synchronisation von bewussten und unbewussten Inhalten des psychischen Systems (und damit auch der Gefühle), einen wesentlichen Faktor sowohl von psychischer Gesundheit, als auch von erfolgreichem Handeln darstellt. Laut dem Hirnforscher Gerhard Roth sind Gefühle dabei konzentrierte Erfahrungen, ohne sie ist vernünftiges Handeln unmöglich. Wer nicht fühlt, kann auch nicht vernünftig entscheiden oder handeln. Dem wichtigen Wechselspiel zwischen Gefühlen und Verstand trägt das ZRM Rechnung und bezieht es konsequent ein.
Ressourcenorientierung
Eine weitere Besonderheit des ZRM® ist die Ressourcenorientierung. Hierbei wird ein neurobiologischer Ressourcenbegriff gewählt. Als Ressource wird alles aufgefasst, was das neue neuronale "Motto-Ziel-Netzwerk" stärkt und aktiviert. Dies können z.B. Gegenstände, Personen, Farben, Gerüche, Bilder, Lieder, Körperpositionen oder -bewegungen oder innere Bilder sein und werden von jeder Person individuell ausgewählt. Je stärker das neue neuronale "Motto-Ziel-Netzwerk" im Gehirn ist, desto besser und zuverlässiger kommt es zur gewünschten Handlung.
Automatismen
Mit einem Fokus auf alte Automatismen berücksichtigt das ZRM® die Tatsache, dass es meistens schon viel stärkere neuronale Netze gibt, gegen die das neue neuronale "Motto-Ziel-Netz" noch keine Chance hat. Dies zeigt sich dann in alten Automatismen, die vor allem unter Stress, aber auch Müdigkeit, Hunger, vielen Reizen oder schlechter oder auch euphorischer Stimmung automatisch anspringen. Häufig erleichtern uns Automatismen das Leben, aber wenn wir zukünftig anders handeln wollen als bisher, können sie uns in die Quere kommen. Mit den von Peter Gollwitzer entwickelten Wenn-Dann-Plänen, welche schon in über hundert Studien in ihrer Wirksamkeit bestätigt wurden, können sehr einfach und effektiv alte Automatismen umgangen und die neue Haltung gelebt werden.
Motivation
Der aktuelle wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Thema Motivation fliesst in alle Phasen des ZRM® Prozesses ein. Vor allem die Erkenntnisse, dass positive Affekte und Dopamin einen wesentlichen Teil des Motivationssystems darstellen, macht sich das ZRM® zunutze. Die Bildwahl, die Bildung des Motto-Ziels und die Auswahl von Ressourcen findet neben Verstandesüberlegungen vor allem über positive Affekte statt. Und bei der Vorbereitung und Durchführung von Handlungen, wird Wert darauf gelegt, Erfolge bewusst wahrzunehmen und sich dafür zu loben/belohnen. Dies geht mit einer erhöhten Dopaminausschüttung einher. Die Auswahl von Handlungen, bei der die neue Haltung Anwendung finden soll und die daraufhin geplant werden, findet zunächst danach statt, wo mit der meisten Dopaminausschüttung zu rechnen ist. Und falls es einen mal kalt erwischt, und man in einer Situation noch nicht schafft, in seiner neuen Haltung zu bleiben (weil das neue neuronale "Motto-Ziel-Netz" noch nicht stark genug ist), ist es das Ziel des ZRM® den negativen Affekt möglichst schnell herunter zu fahren.
wissenschaftliche Studien
Hier findest du Wirksamkeitsstudien zum ZRM®: https://zrm.ch/wirksamkeitsstudien/
zum Weiterlesen
Bücher für ZRM® Interessierte
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Selbstmanagement ressourcenorientiert. Maja Storch, Frank Krause und Julia Weber 2022. Hogrefe Verlag (7. Auflage)
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Machen Sie doch, was Sie wollen! Maja Storch 2016. Hogrefe Verlag (2. Auflage)
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Das Geheimnis kluger Entscheidungen. Maja Storch 2011. Piper Verlag (12. Auflage)
Bücher für Selbstmanagement im Beruf mit dem ZRM®
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Burn-out, ade. Johannes Storch, Dieter Olbrich, Maja Storch 2018. Hogrefe Verlag
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Ressourcenaktivierend pflegen. Daniel Oster 2018. Hogrefe Verlag
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Selbstmanagement im Job. Denise Grauwiler 2016. Hogrefe Verlag
Bücher für die Arbeit mit KlientInnen mit dem ZRM®
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Dolce Vita mit Diabetes. Giovanna Eilers, Maja Storch 2016. Hogrefe Verlag
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Am Lebensende zu sich selbst finden. Julia Weber und Daniel Berthold 2020. Hogrefe Verlag
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Bewegen Sie sich besser! Caroline Theiss und Maja Storch 2018. Hogrefe Verlag (2. Auflage)
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Easier Living - mir zuliebe. Annina Haberthür, Ulrike Buchkremer, Maja Storch und Michael Soyka 2017. Hogrefe Verlag
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